Motorblock Oberfläche

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Kauknochen
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Re: Motorblock Oberfläche

Beitrag von Kauknochen »

die persönlichen Einstellungen zur Ofl. stammen vermutlich aus den unterschiedlichen Betrachtungsweisen: der KFZler aus alter Zeit kennt halt noch etwas großzügigere Fertigung und geht damit entspannt um. Jemand aus dem Werkzeugbau bekommt bei 'nem halben Zehntel halt einen starren Blick. Aber klar, der hat andere Vorgaben als ein KFZler und peilt immer <0,03 mm an :wink: ...
Spürt man die Riefen als Wellen bei "Staubwischen" mit dem Zeigefinger? Wie fühlt sich die Oberfläche an, wenn man mit dem Fingernagel drübergeht? Wie eine Nagelfeile? Bei Wellen wird Planen das Mittel der Wahl sein, sind nur feine Riefen da, frag mal Deinen Instandsetzer vom Kopf, ob er Oberflächenvergleichsmuster hat. =>https://www.messmittel.tools/Messmittel ... 5---m.html ich habe das Handbuch nicht mehr parat; eventuell steht da was zu zulässiger Rauigkeit sowie Form und Lage (Ebenheit). Dann mit den Vergleichsmustern prüfen und Du weißt, voran Du bist.
Aus eigener Erfahrung und nach Rückschau eines Videos kann ich nur sagen, dass bei mir der Block deutlich besser aussah. Ich seh das wie Andreas: soviel Aufwand ist das auch nicht mehr und dann hast Du den Motor wirklich schön. Klar, wenn er 200.000Km weg hat, dann musst Du die Maßnahme schon überlegen, aber bei unter 100.000 Km wäre ich da nicht zu ängstlich, dass er nächsten Monat auseinderfällt. Klar, Pferd und Apotheke soll es geben, aber Murphys Law gilt ja nicht überall. Und mit Matsche auf gut Glück eindichten wird Dir keine Freude bescheren.

a gut's Nächtle
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BabuschkasEnkel
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Re: Motorblock Oberfläche

Beitrag von BabuschkasEnkel »

Also auf die Gafehr hin, dass ich mich jetzt irgendwie in die Nesseln setze, will ich meinen Senf nach 10 Jahren Motoreninstandsetzung auch noch dazu geben (wurde ja schon alles gesagt, aber eben noch nicht von jedem...)
Die Oberfläche sieht auf den Bildern erstmal gar nicht so übel aus. Solche Welligkeit entsteht beim Fräsen schnell und die sind halt gefräst und nicht geschliffen.
Der Test mit dem Haarlineal ist dagegen deutlich weniger erfreulich und er wäre für mich quer zur Fahrtrichtung noch spannender, denn da wittere ich ein Problem.
Metalllagendichtungen von/für Lada werden ja gern sehr lose verschickt, hier würde ich vor dem Einbau immer mit Druckluft zwischen den Lagen aufräumen, bei denen, die ich mir auf Halde gelegt habe habe, war jeweils Schmutz zwischen den Lagen.
Zum Planen muss der Block raus, das ist richtig. Ob man ihn ausräumt oder ob man den Kurbeltrieb zusammenlässt, da scheiden sich die Geister. Ich habe bisher zweimal mit Kurbeltrieb plangeschliffen, es ist zweimal gutgegangen und ich habe mich beide Male schlecht gefühlt... Bleibt ein Span oder Schleifstaub zurück, kann das sehr viel Schaden verursachen. Es kann auch gut gehen und man hat Schrauben und Lagerschalen "umsonst" erneuert... Man kann da mit Putzpapier und Sprühfett viel absichern, aber eine Garantie ist das nicht.
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Bronx.1965
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Re: Motorblock Oberfläche

Beitrag von Bronx.1965 »

Kauknochen hat geschrieben: 19. Mai 2025, 21:32 Kopf planen sollte ohne Störung gehen, sag ich aus eigener Erfahrung. Die Ofl. des Blocks finde ich mindestens unschön. Wenn der Block 0,05mm Lichtspalt bringt, ohne dass Du über die gesamte Länge prüfen konntest, würde ich überlegen, ob der Block jetzt auch noch in Kur geht. Die Ebenheit wird vermutlich nicht besser mit zunehmender Prüflänge.

Weiter viel Erfolg

Kauknochen
Dem würde ich mich vorbehaltlos anschließen. Genau meine Gedanken.
Und lass die Mumpe weg! Pfusch bringt nix. _..,
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Olga2023
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Re: Motorblock Oberfläche

Beitrag von Olga2023 »

Merkt man das ich mal Werkzeugmechanicker gelernt habe .,,. .,. ?

Also die Fräsriefen sind an manchen Stellen schon mit dem Fingernagel spürbar. Im Handbuch steht eine maximale Unebenheiten von 0.1mm diagonal über den ganzen Block. Und wenn man dann die Unebenheiten vom Block und die Oberflächenrauheit zusammen nimmt kann ich mir sehr gut vorstellen das ich da über 0.1mm komme.

Die Metalldichtung hatte ich auch tatsächlich mit Druckluft ausgeblasen. Weil sie genau wie beschrieben etwas verunreinigt war.

Wenn "nur" die Ölpumpe zusätzlich ab muss geht das ja vielleicht noch. Ein größerer Aufwand ist es natürlich trotzdem noch den ganzen Motor da rauszufriemeln.

Einen Motorkran müsste ich auch noch irgendwo rumstehen haben. Na mal sehen. Muss nochmal über die ganze Sache schlafen.

Ich hätte allerdings mit etwas mehr Zuspruch für meine glorreiche pfusch Idee gerecht :roll:

Bis hierhin schon mal besten Dank für eure Meinungen zu dem Thema.

Ich werde berichten wies weitergeht.
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beckerlaisa
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Re: Motorblock Oberfläche

Beitrag von beckerlaisa »

Hallo Thomas,

was spricht gegen DIRKO HT? Das müsste doch halten bezüglich der Temperaturen. Und wenn die Wurst ordentlich breit gedrückt wird, kommen da wohl auch weder Motoröl noch Kühlwasser durch, oder? Natürlich sollten alle Kanäle frei bleiben und nicht beim Zusammenbauen mit DIRKO HT voll laufen. Auch sollte das DIRKO nicht allzu sehr an der Innenseite Richtung Zylinder rausgedrückt werden. Deshalb würde ich das DIRKO HT präsize auf die Unterseite der Dichtung auftragen, die Dichtung auflegen und dann oben noch mal auftragen.

Grüße,

Mathias
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Bronx.1965
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Re: Motorblock Oberfläche

Beitrag von Bronx.1965 »

(...)Und wenn die Wurst ordentlich breit gedrückt wird, kommen da wohl auch weder Motoröl noch Kühlwasser durch, oder? Natürlich sollten alle Kanäle frei bleiben und nicht beim Zusammenbauen mit DIRKO HT voll laufen. Auch sollte das DIRKO nicht allzu sehr an der Innenseite Richtung Zylinder rausgedrückt werden.(...)
Wenn, ja wenn. Und 'ordentlich' sieht man nach dem Anziehen nicht. Ich bleibe dabei: es wäre Pfusch. Soll jetzt nicht despektierlich klingen, ich möchte hier niemandem zu nahe treten. _..,
Aber 'sollte', 'hätte', 'könnte' ist wie würfeln bei Dunkelheit. Nur, selbst da könnte man die Zahl der obenliegenden Augen noch fühlen. . .
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BabuschkasEnkel
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Re: Motorblock Oberfläche

Beitrag von BabuschkasEnkel »

Und woher bekommt die Dichtung dann die Vorspannung, die sie für die Funktion braucht?
Ich habe noch keines dieser Dirko-Konstrukte ernsthaft halten sehen... Und in Elbnähe kann man viele Bootsmotoren damit in die Finger bekommen...
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Werkstattwürfel
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Re: Motorblock Oberfläche

Beitrag von Werkstattwürfel »

Hallo Olga,
wenn Du Werkzeugmechaniker gelernt hast könntest Du den Block mit Tuschierpaste und Schaber bearbeiten, den frisch geplanten Kopf als Referenz dann sollte das hinterher perfekt aufeinander passen.
Was sagt den das Haarlineal zum geplanten Kopf, ist der auch gerade geworden ?
Gruß Erik
P.s. Die Frässpuren sind schon etwas rustikal, fast Schruppgang.
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Olga2023
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Re: Motorblock Oberfläche

Beitrag von Olga2023 »

Auch ne interessante Idee.
Sowas hab ich allerdings noch nie gemacht(stanz und umformtechnik🤟🏻). Ich stell mir das auch sehr langwierig vor bei der schlechten Oberfläche. Wie genau soll das funktionieren? Mit Schaber? Wie soll das aussehen?
Der geplante Kopf ist gerade geworden.

Das Thema dichtmasse hatte ich hier mal in den Raum gestellt in der Hoffnung das jemand Erfahrungsberichte liefern kann. So nach dem Motto ja geht hab ich auch schon mal gemacht. Oder auch, nein das wird nie was.
Das es in der Theorie mist ist, ist mir schon bewusst. Wenns funktioniert wärs mir egal, und ich würds testen.
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Bepone
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Re: Motorblock Oberfläche

Beitrag von Bepone »

Mit Schaber? Könnte eine Weile dauern.
Damit bearbeitet man doch Bettbahnen von Bearbeitungsmaschinen aufs Mikrometer.

VG
Benjamin
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michaniva
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Re: Motorblock Oberfläche

Beitrag von michaniva »

Olga2023 hat geschrieben: 21. Mai 2025, 00:52

Das Thema dichtmasse hatte ich hier mal in den Raum gestellt in der Hoffnung das jemand Erfahrungsberichte liefern kann. So nach dem Motto ja geht hab ich auch schon mal gemacht. Oder auch, nein das wird nie was.
Das es in der Theorie mist ist, ist mir schon bewusst. Wenns funktioniert wärs mir egal, und ich würds testen.
Dichtmasse unter dem Zylinderkopf ist in Theorie und Praxis Murks!
Zu DDR Zeiten hat mein Vater mit Dichtmasse immer wieder versucht den alten Trecker irgendwie am Laufen zu halten weil absolut kein Ersatzteil aufzutreiben war, es war aber sinnlos, mehr als ein paar Betriebsstunden hat es nicht gehalten. Bei manchen Dingen ist eben eine gewisse Präzision erforderlich, selbst bei einem Motor wo laut Werkstatthandbuch der "Zylinderkopf mit einem 40cm langen Hebel kräftig anzuziehen" ist und das "Ventilspiel auch mit einer handelsüblichen Postkarte eingestellt" werden kann.

Grüße Micha
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Werkstattwürfel
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Re: Motorblock Oberfläche

Beitrag von Werkstattwürfel »

Olga2023 hat geschrieben: 21. Mai 2025, 00:52 ...
Wie genau soll das funktionieren? Mit Schaber? Wie soll das aussehen?
Den Zylinderkopf hauchdünn mit Tuschierfarbe einreiben, dann auf den Motorblock legen, etwas hin und herschieben ( 10mm vielleicht dazu Zentrierungen ausbauen) Zylinderkopf wieder abheben und zur Seite legen.
Die erhöhten Stellen auf dem Motorblock werden eingefärbt diese mit dem Schaber wegschaben, Späne entfernen und nächste Runde bis genau genug.
An schmalen Stegen und Rändern etwas aufpassen. Schaber läßt sich gut aus alter Flachfeile schleifen (Keilwinkel 90-95 Grad Freiwinkel 30-40 Grad)
...zugegeben etwas archaisch aber wenn man gerade Bohrwerk/Fräse/Schleifmaschine nicht zur Hand hat eine Möglichkeit.
Gruß Erik
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Dan Palme
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Re: Motorblock Oberfläche

Beitrag von Dan Palme »

Hallo Olga.

Versuchsweise würde ich mal 2 Kopfdichtungen übereinander verbauen.

Dies wird gerne mal bei Turboumbauten gemacht, um die Verdichtung zu verringern.

Wenn das nicht hilft - Block planen.
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andreas-bader
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Re: Motorblock Oberfläche

Beitrag von andreas-bader »

Dan Palme hat geschrieben: 21. Mai 2025, 10:21 Hallo Olga.

Versuchsweise würde ich mal 2 Kopfdichtungen übereinander verbauen.

Dies wird gerne mal bei Turboumbauten gemacht, um die Verdichtung zu verringern.
Das machen aber da aber auch nur die großen Pfuscher!
Bei Billigumbauten wird mit zwei Kopfdichtungen und einer dazwischen liegenden Stahlplatte die Verdichtung auf Turbotaugliche Werte reduziert. Die Könner bauen hier angepasste/andere Kolben ein.

Grüße
Andreas
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BabuschkasEnkel
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Re: Motorblock Oberfläche

Beitrag von BabuschkasEnkel »

andreas-bader hat geschrieben: 21. Mai 2025, 12:16 Das machen aber da aber auch nur die großen Pfuscher!
Zu Zeiten größeren Mangels wurde sowas auch gemacht um einen schon einmal zu oft geplanten Block wieder tauglich zu machen. Solange der Kolben genug Höhe über dem ersten Kompressionsring hat, kann das eine funktionierende Lösung sein. Der Grat zwischen Pfusch und gekonnter Improvisation ist schmal. Ich habe selber schon solch Umbau in dem Fingern gehabt und der war gut ausgeführt!
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