es ist vollbracht. Endlich habe ich einen Umbausatz auf Duplexkettensteuerung.
Suche seit 2019 nach vernünftigen Umbausätzen. Seit 2020 habe ich regelmäßig Andy von BSP mit diesem Thema genervt. Er hat mir geraten zu warten, er wäre am Thema dran. Er wollte was vernünftiges ermitteln. Hat er geschafft. Endlich ist der Satz da, erweitert um eine Nockenwelle für mehr Drehmoment im unteren und mittleren Drehzahlbereich. Keine „scharfe“ Nockenwelle, sondern eine deren Öffnungswinkel optimiert sind. Die Duplexkette mit Ritzeln, der mechanisch/automatische Kettenspanner mit federbelasteter Kugelspitze und der Spannschuh mit Ritzel gehören zu einem hochwertigen Umbausatz aus Russland. Der Nockenwellenkasten und die Ventilstößel mit Kipphebelfedern sind original Lada. Kipphebel habe ich wiederverwendet. Hatten erst 32000km gelaufen und haben keine Auffälligkeiten. Die Nockenwelle wiederum aus dem Zubehör. Die Adapterbuchsen der Stößel und die Blechbrillen für die Kipphebelfedern hat Andy selbst gefräst. Passen perfekt. Andy ist halt genial. Muss man neidlos anerkennen.

Werde jetzt nicht großartig auf den Umbau eingehen. Schließlich haben „michaniva“ und „Wildsau“ diesen schon gut und umfassend beschrieben. Möchte aber schon berichten, warum es sich für mich gelohnt hat. Besonders ist hier aber schon der Umbau bei einem neueren Zylinderkopf, da die Löcher der Hydrostößel grösser sind als bei den älteren Zylinderköpfen. Dazu bedarf es der Adapterhülsen die Andy konstruiert hat.
Wie gesagt, seit ich den Niva fahre (2019) stören mich die Simplexkettensteuerung und die Hydrostößel. Während meiner Lehrzeit bei einer Mercedes Vertragswerkstatt Mitte der Achtziger, lernte ich den M102 Motor, der seit Anfang der Achtziger eingeführt wurde, kennen. Dessen Simplexkette hatte so viele Probleme gemacht, dass Mercedes diesen Motor wieder mit Duplexkette ausgestattet hatte. Mag sein, dass die Materialien bis dato besser geworden sind, aber das Trauma hat sich in mir manifestiert. Zu Hydros sei gesagt, ich stelle lieber selber ein. Wenn‘s schiefgeht, dann habe ich es selbst vermurkst. Geschmacksache.
Der Umbau selbst war unauffällig. Ausser meine logische Sackgasse. Nämlich, wenn man den Motor auf „Null“ dreht ist die Nockenwelle auf dem ersten Zylinder auf Überschneidung und auf dem Vierten auf Zünd-OT. Das wollte mir nicht in die Birne. Erst beim genauen Studium des WHB’s hatte ich den unscheinbaren Satz gefunden, der das für normal erklärte. Mindestens eine Stunde verloren.

Statt dem mitgelieferten Kurbelwellensimmerring habe ich den teureren (ca. 15€) für ab, ich meine, Baujahr 2015 eingebaut. Der mit Plüschbesatz aussen.
Allerdings gab es eine Komplikation. Der spezielle Kettenspanner aus dem russischen Umbausatz ist zu kurz. Irgendwas ist ja immer. Voll ausgefahren um 15mm kürzer als der Originale, erreicht der nicht mal den Kettenspannschuh. Damit war nicht zu rechnen und hätte den Russen bekannt sein müssen. Der originale Kettenspanner passt zwar, aber ich wollte gerne den Speziellen. Also ein U-Eisen 15x20x3 auf den Kettenspannschuh geschweißt. Passt.

Zu beachten ist nur, dass das U-Eisen um 5mm näher ans Ritzel muss, als auf dem Foto angehalten. Durch den Spannweg wandert die Spannfläche nach unten. Leider habe ich kein Foto von der Endlage.
Da ich Kühlwasser eh schon abgelassen hatte, wechselte ich auch noch das Heizungsventil (bis heute unauffällig) auf das Keramikventil (mit Silikonfett optimiert). Ich möchte nicht darüber reden. Das Erlebnis brauche ich nicht noch einmal. Da wechsle ich lieber den Kraftstoffilter.
Zum vorläufigen Ergebnis. Der Motor hört sich im Leerlauf schon mechanischer an, läuft aber ruhiger. Ab Leerlaufdrehzahl bis ca. 2000/min deutlich agiler. Ab 2000 bis 4000u/min phänomenal kräftiger. Über 4000u/min traute ich mich noch nicht. Es ist ein komplett anderes Auto. Die Optimierung des Steuergeräts hat schon ne Menge gebracht, aber jetzt gibt es kein Leistungsloch mehr. Der Motor hängt jetzt sehr gut am Gas, ohne Verzögerung.
Updates mit z. B. Kerzenbildern, Verbrauchswerten und Anhängerbetrieb folgen. Mein nächstes Projekt ist, das Steuergerät so weit nach oben wie möglich zu verlegen.
Einfach nur schön:


